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Fit für die Klassengemeinschaft!

Seit Ende August gibt es an der Bertha wieder fünf neue Klassen mit insgesamt 135 Schüler*innen im Jahrgang 5. Sie kommen von rund 20 unterschiedlichen Grundschulen des Kreises.

Da gilt es erst einmal neue Freunde zu finden. Das ist nicht immer leicht und geht nicht ohne Konflikte ab.
An der Bertha beginnen daher alle „Fünfer“ mit einer Kennenlernwoche. Neben einem Rundgang durch die große Schule mit ihren zwei Gebäuden und zwei Dreifachturnhallen, gibt es ein Probeessen in der Mensa, einen Ausflug in die Stadtbücherei sowie eine Schulralley, bei der die Kinder in Kleingruppen Orte, Personen und Ereignisse der Schule kennenlernen sollen.
Auch eine erlebnispädagogische Einheit mit der Schulsozialpädagogin ist fester Bestandteil der Kennenlernwoche. Bei der „Sumpfdurchquerung“ gilt es mithilfe von Teppichfliesen gemeinsam durch einen „Sumpf“ zu gelangen. Die Lösung der Aufgabe müssen die Kinder selbst suchen. Dies ist nur möglich, wenn alle zusammenhalten, einander zuhören und jeder mitmacht.
Bis zu den Herbstferien wird in jeder Klasse zudem ein Projekttag unter der Leitung der Schulsozialpädagogin durchgeführt. An diesem Tag geht es um die Themen Freundschaft, Streit, Mobbing und Zusammenhalt. Unter dem Motto „Fit für die Klassengemeinschaft“ erarbeiten die Schüler*innen gemeinsam, welche Regeln eine gute Freundschaft benötigt, wie ein Streit entsteht und wie er so gelöst werden kann, dass beide Seiten am Ende zufrieden sind. An der Bertha gibt es schon seit vielen Jahren ausgebildete Streitschlichter*innen, die jüngeren Schüler*innen bei Streitigkeiten helfen.
Weiter geht es dann mit der Frage, wie man sich verhält, wenn Freunde Dinge fordern, die mir oder anderen Menschen schaden. Schnell wird klar, dass Freundschaft auch Grenzen hat, dass es aber nicht einfach ist, stark zu bleiben, wenn man am Ende allein da steht, weil man bestimmte Dinge nicht mitmachen will. Mithilfe der Übung „Macht und Ohnmacht“ sollen die Kinder erfahren, was es bedeutet, mächtig bzw. ohnmächtig zu sein. Auch wenn es anfangs Spaß macht, mächtig zu sein, kann es auf Dauer langweilig werden, immer nur zu kommandieren. Andererseits möchte niemand auf Dauer Befehle ausführen. Die Möglichkeit, dass der Mächtige seine Macht missbraucht, ist schnell erreicht. Anhand des Spiels „Zwerg und Riese“ wird den Kindern dann spielerisch verdeutlicht, wie Mobbing funktioniert. Hier stehen viele „Werfer“ gegen einen „Zwerg“ und auch wenn es einen „Riesen“ gibt, der sich schützend vor den „Zwerg“ stellt, scheint die Situation ausweglos und der „Riese“ kann den Schutz nicht auf Dauer aufrecht erhalten, ohne selbst ins Kreuzfeuer zu geraten.
Die Schüler*innen erkennen schnell, dass es viele „Riesen“ (Unterstützer) geben muss, um dem „Zwerg“ (Mobbing-Betroffener) zu helfen, und dass diese aus der Gruppe der „Werfer“ (Täter und Mitläufer) kommen müssen. Je weniger Mobber es gibt, desto besser geht es allen.
An der Bertha hat Mobbing keinen Platz. Daher hat die Schulkonferenz entschieden, dass die Anti-Mobbing-Konvention in das Schulprogramm aufgenommen wird. Hier wird zunächst in kurzen Sätzen erklärt, was (Cyber-)Mobbing ist und dann werden die 10 Thesen für ein anderes Miteinander aufgeführt. Nach dem gemeinsamen Lesen haben neben den Klassenlehrer*innen auch alle Kinder diese Anti-Mobbing-Konvention unterschrieben und sie zuhause ihren Eltern vorgelegt.
Als Abschluss des Projekttages soll die gesamte Gruppe allein als „Blinde Kobra“ vom Klassenraum in das Forum gehen. Auch hier ist es wieder wichtig, zusammenzuhalten, sich gegenseitig zuzuhören und auf einander Rücksicht zu nehmen. Alle Klassen haben diese Aufgabe mit Bravour geschafft und sind nun fit für die Klassengemeinschaft!