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233 – Willkommen in Dystopia

Aufführung des Literaturkurses der Jahrgangsstufe 12 vom 4.6. bis 6.6. im Lyz

Die Welt ist harmonisch, Kriege gehören der Vergangenheit an. Tiefe Emotionen, Hass und Gewalt sind maximal in der virtuellen Welt erlaubt und werden in der realen Welt mit Medikamenten verdrängt. Der Preis dafür ist jedoch hoch. Literatur und kritisches Denken sind verboten, genau so wie Philosophie und Geschichte. Goethe ist nur noch der Endgegner in einem staatstragenden Computerspiel. Wer sich nicht an die Regeln hält, liest oder gar eigenständige Gedanken entwickelt, wird gnadenlos eliminiert.

Inspiriert durch die Klassiker der Dystopie wie z.B.  „Fahrenheit 451“ oder „Schöne neue Welt“ haben die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses dieses Jahr ein dichtes, intensives Theaterstück geschrieben und unter der Leitung von Stephanie Klein und Frank Neumann – unterstützt durch den Theaterpädagogen Lars Dettmer -  im Lyz aufgeführt.

Alex Montag (Henning Vehse) wird für eine Karriere bei den „Überwachern“ (u.a. Isabell Schreiber und Mattis Eckstein) bestimmt. Diese Truppe vernichtet im Auftrag der alles beherrschenden „Mutter“ (Katrin Prott) sämtliche noch vorhandene Literatur und verfolgt Freidenker. Eine Begegnung mit der Rebellin Claire (Tamana Soori / Julia Krell) weckt jedoch einen tiefsitzenden Zweifel in ihm. Auch die Liquidierung einer fanatischen Leserin (Yasmin Allaoui / Frauke Ley) verunsichert den Protagonisten. Als nach einem weiteren Einsatz ein Buch liegen bleibt, beginnt Alex zu lesen. Kann er den Rebellen (u.a. Emma Stötzel und Jonas Stock) zum Sieg gegen „Mutter“ verhelfen?

Der Literaturkurs schaffte es von Anfang an, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Die von Lena Kretzer entwickelte Videosequenz sorgte für einen ersten Paukenschlag gleich zu Beginn des Stücks. Durch intensives Spiel der Schauspielerinnen und Schauspieler ließ die Spannung auch in der Folge nicht nach. So gab es während der Premiere des Öfteren Szenenapplaus. Für ein stimmiges Gesamtbild sorgte auch das Team hinter der Bühne, das gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern für einen spannenden Theaterabend sorgte. Manch einer soll sich das Stück sogar öfter angesehen haben, was für die Leistung dieses Kurses spricht. So hat das Beschäftigen mit Literatur wohl allen Unkenrufen von „Mutter“ zum Trotz doch noch Zukunft. Gottseidank.

NeF