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Barrierefrei Richtung Zukunft...

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule wurde zweieinhalb Jahre lang für 3,1 Millionen Euro erweitert und modernisiert...[SZ, 11.11. 2021]

Die pädagogischen Erfordernisse gaben bei dem Großprojekt den Ton an – bis hin zum Schallschutz.

Nja ■  Jannis und Paula sind konzentriert bei der Sache – obwohl es schon die 6. Schulstunde an diesem Mittwoch ist. Füller und Schreibheft liegen im Ranzen, die beiden besuchen die „i-Pad-Klasse“ 7 c, lösen mit ihren Kameradinnen und Kameraden gerade ein naturwissenschaftliches Quiz rund um den Naturraum Teich/Wiese/Wald.

An der digitalen „Tafel“ läuft die Zeit ab, innerhalb der die Lösung im Pad eingetragen werden muss. Ein Bild mit Symbolkraft: Wenn die Zeit in Schulen stehen bleibt, ist dies in keiner Hinsicht gut. Im Gebäudetrakt Giersbergstraße der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen stehen die Zeichen nicht nur in dieser Klasse auf Zukunft. 3,1 Millionen Euro wurden seit April 2019 in den Gebäudetrakt für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 investiert. Die Stadt Siegen freute sich über einen 90-prozentigen Zuschuss vom Bund.

Initialzündung: Barrierefreiheit

Initialzündung für das Großprojekt war der Gedanke der Barrierefreiheit. Schnell wurde mit Blick auf das Thema Inklusion klar: „Schulräume fehlten oder lagen nicht optimal – z. B. Sekretariat oder einzelne Klassenzimmer“, ruft Bürgermeister Steffen Mues am Mittwoch bei der Präsentation der nun vollendeten Baumaßnahme in Erinnerung. Das Gebäude wird jetzt von einem Aufzug erschlossen, Rampen ebnen den Weg ins Foyer, ins Forum und Richtung Bunker. Im ersten Obergeschoss gibt es neue, barrierefreie Sanitäranlagen.

Mehr Raum, flexibel nutzbar

Inklusion, der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung, wird an der „Bertha“ groß geschrieben. Allein in den Stufen 5 bis 7 werden 45 der rund 415 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf unterrichtet, so Schulleiterin Dr. Bettina Glaß. Zu einer bis zwei Lehrkräften pro Klasse kommen bis zu drei Schulassistenten hinzu: Nun also wurde angebaut, um den Raumbedarf hierfür, aber auch für ein selbstständiges Lernen der Kinder, für Recherchen und Kooperationen mit Mitschülern zu decken. Neue Klassenzimmer und Differenzierungsräume sind entstanden – eine flexible Raum-Nutzung stand ebenfalls auf der Wunschliste.

 

Der Altbestand wurde zugleich modernisiert. „Im laufenden Betrieb wurde das Gebäude technisch aufwändig baulich von links auf rechts gedreht“, so Mues. In den Lärmschutz wurde ebenfalls investiert. Endlich: 15 Jahre lang habe man sich Schallschutz gewünscht, sagt Dr. Mario Vallana, der bis Herbst die Schule geleitet hat. Er freut sich über die deutlich angenehmere Akustik auch im Flur: „Früher war die Aufsicht hier fast nicht zumutbar.“

 

Der Verwaltungstrakt wurde umgebaut, modernisiert und besser angeschlossen: Das Sekretariat hat nun einen separaten Zugang für die Schüler. Die Pädagogen freuen sich über modernes Ambiente im geräumigen Lehrerzimmer, das auch über Luftfilteranlagen verfügt.

„Apple TV“ in allen Klassen

Zu den neuen Höhepunkten zählen Mues und Dr. Glaß auch die digitale Ausstattung aller Klassenräume: Beamer mit „Apple TV“ samt dazugehöriger Präsentationstechnik sind Standard. Gleiches gilt für das WLAN: In 15 Klassen können sich die Jungen und Mädchen mit ihren Tablets einloggen und z. B. Hausaufgaben präsentieren. Die Klasse 7 c gewährt am Mittwoch Einblick in den „smarten“ Unterricht.

„Wir sind zukunftsfähig geworden – hier lässt es sich jetzt gut leben und arbeiten“, lautet das Resümee von Glaß. Sie lädt Politik und Verwaltung aber auch gleich zu einem Gespräch über den zweiten Schulstandort Kolpingstraße ein. Dort lernen die Jugendlichen der Stufen 8 bis 13.

[SZ, 11.11. 2021]

weiterer Bericht in der WP am 12.11.2021